Árpád Schilling / Krétakör

Zwei sehr gegensätzliche künstlerische Felder prägen das künstlerische Leben des ungarischen Regisseurs Árpád Schilling (geb. 1974). Einerseits ist er international erfolgreicher Opernregisseur – am 19. Oktober 2014 feiert seine Inszenierung von „Die Sache Makropulos“ (Leoš Janáček) an der Bayrischen Staatsoper Premiere, im Mai 2014 zeigte er am Theater Basel „La damnation de Faust“ von Hector Berlioz. Das andere Standbein Schillings ist Krétakör. 1995 von ihm als Theater gegründet, 2008 umgewandelt in eine Produktionsplattform zur Entwicklung dramenpädagogischer Projekte und künstlerischer Interventionen im öffentlichen Raum, aber auch von Inszenierungen und Filmen, die unmittelbar auf soziale und politische Konflikte in Ungarn reagieren. Von 2008 bis 2011 war Schilling künstlerischer Leiter für Kultur- und Lernprogramme, im Zuge derer er seine Projekte in Schulen und auch kleine Gemeinden brachte. Eine Auswahl Schillings Werke mit Krétakör: „Liliom“ (2001), „Die Möwe“ (2003), „BLACKland“ (2006), „Die Mutter-Analogie“ (2010), „Krétakör Maifest“ (2010 im Zuge des Programms der Kulturhauptstadt Pécs) und „illumiNation“ (2012). 2005 erhielt Schilling den Stanislavski-Preis in Moskau, 2008 wurde er vom französischen Kulturminister zum „Chevalier de l’Ordre des Arts et Lettres“ ernannt und erhielt 2009 und 2011 den Europäischen Theaterpreis in der Kategorie Neue Realitäten im Theater.