Können heruntergekommene Bauwerke erneuert werden, ohne dass einkommensschwache Bewohner vertrieben werden? Die Ausstellung „Druot, Lacaton & Vassal – Tour Bois le Prêtre“ zeigt die faszinierende Metamorphose eines in der Pariser Banlieue gelegenen Wohnhochhauses aus den 60er-Jahren. Durch den mutigen Umbau der Architekten Frédéric Druot und Lacaton & Vassal entging es dem Abriss, trotz verbesserter Wohnqualität wurden die Mieten nicht erhöht und die Bewohner konnten bleiben. Dieses schillernde Exempel könnte ein Modell für die Rehabilitation des Massenwohnungsbaus der 60er- und 70er-Jahre sein.
Die von Ilka & Andreas Ruby zusammen mit Something Fantastic gestaltete Ausstellung macht das Wohnen im Tour Bois le Prêtre etwa durch Fototapeten und Einrichtungsgegenstände direkt erlebbar.
Ergänzend zur Ausstellung wird der Dokumentarfilm „Rabot“ und die Lecture-Perfomance „Rabot 4-358“ von Simon Allemeersch von einem 70er-Jahre-Hochhaus in Gent berichten, in das sich der belgische Künstler einmietete, um sich mit dem Leben der Bewohner vor dem Abriss zu beschäftigen.
Koproduktion steirischer herbst & Haus der Architektur