Das Medium Film prägt unser Denken, Fühlen und Handeln stärker, als wir glauben. „An Elegy to the Medium of Film“ basiert auf der Annahme, dass wir filmische Erfahrungen so weit verinnerlicht haben, dass bereits kleinste Reize von außen reichen, um sie wachzurufen. Lundahl & Seitl dringen in die Tiefen unseres Bewusstseins vor, führen in einen abgedunkelten Raum, wo das Zusammenspiel von Filmprojektionen, Audiomaterial und choreografierten Berührungen sowohl Sedimente als auch Sentimente unserer filmischen Erinnerung aufwirbeln.
Besucherinnen und Besucher sehen sich anfangs vertrauten filmischen Instrumentarien gegenüber, bis die Kamera ein eigenes Bewusstsein zu entwickeln scheint. Sie werden eingeladen, über den Rahmen der Leinwand hinaus zu gehen und sich physisch in Szenen zu bewegen, die sie aus der Geschichte des Films kennen. Eingetaucht in diese Geschichte, treiben sie zwischen monumentalen Szenen, Klängen und Orten.
Lundahl & Seitls’ Arbeitsweise kommt aus der bildenden Kunst, sie lassen allerdings den Performance-Gedanken in ihre skulpturalen Arbeiten einfließen. So schaffen sie ein Gesamtkunstwerk, das genau im Moment seiner Entstehung gezeigt wird – als Elegie nicht nur auf bedrohte Kunstformen, sondern auch auf die architektonischen Hüllen, in denen sie präsentiert werden. In ihrer international viel beachteten Arbeit „Symphony of a Missing Room“, die bei den Salzburger Festspielen 2011 mit dem Montblanc Young Directors Award ausgezeichnet wurde, setzte sich das Duo mit dem Museum auseinander. „An Elegy to the Medium of Film“ hingegen wirft ein Schlaglicht auf eine mögliche Zukunft von Film und Kino, indem es die Besucherinnen und Besucher zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem filmischen Medium und seiner Schnittstelle zu unserer Welt animiert.
Koproduktion steirischer herbst, Göteborg Dans & Teater Festival, Kunstenfestivaldesarts & Norderzon Performing Arts Festival Groningen Mit Unterstützung durch Kulturrådet In Kooperation mit Schauspielhaus Graz Kopräsentation NXTSTP, unterstützt durch das Kulturprogramm der Europäischen Union
Pressestimmen
Großes emotionales Kino. Kleine Zeitung, 11/10/2014
Allerdings ist jede ihrer Performances nur für fünf Besucherinnen und Besucher gemacht. Nicht sehr effizient, aber dafür von beeindruckender Qualität. Der Standard, 13/10/2014
Christer Lundahl und Martina Seitl brachten die Besucher ihrer Kinoinstallation "An Elegy to the Medium of Film" gewitzt dazu, tatsächlich in eine Geschichte hineinzusteigen, um dann staunend durch filmisch vorbreitetes Kopfkino zu tappen. Ein Erlebnis. Theater der Zeit, Dez. 2014
Konzept Christer Lundahl & Martina Seitl Videoproduktion Tony Ahola / VideoMaskinen Tontechnik Jan Carleklev Tonarchiv David Östberg Regieassistenz Sara Lindström Mitarbeiter Rachel Alexander, Lisette Drangert, Laura Hemming-Lowe, Genevieve Maxwell & Pia Nordin