Ann Liv Young

Elektra

  • 7%Schicksal
  • 88%Frauenpower
  • 5%Pop
In ihren lasziven, exaltierten wie gnadenlosen Shows versteht es die US-amerikanische Performance-Künstlerin Ann Liv Young, ihrem Publikum zu nahe zu treten. Trash und Tiefgang, nacktes Fleisch und Gender-Bewusstsein, Geißelung und Erlösung, Chaos und Ordnung – ihre Arbeiten dekonstruieren popkulturelle Stereotypen, interpretieren Märchen sehr eigenwillig oder erzählen die Biografien historischer Persönlichkeiten neu. Nicht selten, um so auf dem Boden trostloser Realität zu landen. Young verunsichert ihr Publikum, indem sie es provoziert, peinlich berührt und die Grenzen der Intimität überschreitet.
In „Elektra“ nähert sie sich der klassischen Tragödie von Sophokles. Elektras Welt ist eine verlorene, sie ist eine junge Frau mit denkbar gewalttätiger Familie. Ihr geliebter Vater Agamemnon opferte ihre Schwester, worauf die Mutter diesen mit Hilfe ihres Geliebten ermordete, ihr Bruder ist verschwunden und wird am Ende zum Rächer seiner Schwestern. Für die Performerin ist Elektra verrückt, authentisch, ehrlich, mitfühlend, standhaft – und tragisch, weil ihr individuelles Handeln, geprägt von Ehrgefühl, den gesellschaftlichen Regeln zuwiderläuft. Ann Liv Young sagt: „Wir möchten das Monster und den Teil in uns, der es nicht aufhalten kann, in Stücke reißen.“
Mit der Uraufführung von „Elektra“ setzt der steirische herbst seine Zusammenarbeit mit Ann Liv Young fort. Mittlerweile ein Superstar der internationalen Performance­szene, empfing sie hier bereits als Therapeutin Besucher in einem Hotelzimmer oder schlüpfte letztes Jahr für „Sleeping Beauty“ in die Rolle von Dornröschen, um der Märchenfigur ihre Unschuld zu nehmen.
Koproduktion steirischer herbst & Gessnerallee Zürich

Pressestimmen

Ein niedliches Schweinchen, antike Versatzstücke in einer sandigen Arena und Musik aus der Konserve machen diese frei nach Sophokles konzipierte "Elektra" zu einer schräg unterhaltsamen Late-Night-Pop-Revue für Erwachsene.
Kronen Zeitung 18/10/2014

Der pathosschwangere Umgang mit Frauenschicksalen wird zornig vergnüglich zerlegt: mit kitschigen Popsongzeilen, gespreizten Beinenm gesprochenen Textbrocken auf Speed. Ein glänzender Tobsuchtsanfall.
Kleine Zeitung 18/10/2014
Ann Liv Young: Elektra

Daten und Fakten

Uraufführung

Do 16/10 & Fr 17/10, 21.30 & Sa 18/10, 19.30
120’

Dom im Berg

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18 / 12 €
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In englischer Sprache

Talk nach der Vorstellung am Fr 17/10

BusBahnBim

Credits

Von Ann Liv Young
Mit Bailey Catherine Nolan, Charley Parden, Vanessa Soudan & Ann Liv Young
Künstlerische Beratung Annie Dorsen
Sounddesign Michael A. Guerrero
Text „Elektra“ von Sophokles
Übersetzung Anne Carson & Robert Bagg
Produktion Kathryn Karwat
wukonig.com
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