Für mehr als zwei Jahre verlegte der Theatermacher und Regisseur Simon Allemeersch seinen Arbeitsplatz in ein leeres Apartment der Rabottürme in Gent – ein Sozialwohnungskomplex, der vor dem Abriss stand. Der Aufenthalt fand nicht nur in einem Buch Niederschlag, sondern auch in einer gemeinsamen Ausstellung mit der Künstlerin Sofie Van der Linden und dem Fotografen Maarten De Vrieze.
„Rabot 4-358“ ist nun als dokumentarische Performance angelegt. Sie rekonstruiert die Geschichte der Rabotgebäude ebenso wie das Leben von Simon Allemeersch in diesem Atelier und ist in Zusammenarbeit mit den Bewohnern entstanden. Sie macht sich auf die Suche nach Antworten auf einfache Fragen. Warum galten die ersten Bewohner noch als respektierte Mitbürger? Wie konnte sich das so schnell ändern? Und was hat die Gestaltung der Gebäude damit zu tun? „Rabot 4-358“ erzählt eine persönliche Geschichte von Leben, Ökonomie, Armut und individuellen Visionen an der Schnittstelle von Architektur, Stadtplanung, Geschichte und Design.
Koproduktion kunstencentrum Vooruit & kunstenwerkplaats Scheld’apen Mit Unterstützung durch Dienst Cultuurparticipatie Stad Gent & De Vlaamse Gemeenschap Dank an Samenlevingsopbouw, Woningent, De Werf Brugge & KVS In Kooperation mit steirischer herbst & Haus der Architektur
Pressestimmen
Allemeersch baut vor der Filmleinwand in einer Installation sein temporäres Atelier und Modelle der Wohnblocks auf. Die stillen Porträts der Menschen, die als Spielbälle von Investoren im Schatten bleiben würden, sind liebevoll, aber ohne Zuckerguss. Der Standard 16/10/2014