Während der letzten sechs Jahre hat sich das Nature Theater of Oklahoma, eine der mittlerweile bekanntesten New Yorker Off-Off-Off-Broadway-Truppen, der Arbeit an einem ehrgeizigen Projekt gewidmet: „Life and Times“, eine mehrteilige Performance-Reihe, beruhend auf der Lebensgeschichte eines Ensemblemitglieds, kundgetan in einem 16-stündigen Telefonat. In den Jahren 2007 und 2008, noch vor „Life and Times“ und am Anfang ihrer internationalen Karriere, waren Nature Theater of Oklahoma mit den Stücken „No Dice“ und „Poetics: A Ballet Brut“ beim steirischen herbst zu sehen.
Jetzt kommt die Gruppe nicht nur mit „Life and Times – Episode 6“ zurück, es werden auch die Episoden 4.5 und 5 gezeigt. Die Episode 4.5 ist ein Animationsfilm, für den jedes einzelne Bild handgezeichnet und Orchestermusik eingespielt wurde. Im Zentrum der Episode-5-Performance stehen eine kunstvolle Bilderhandschrift und Livemusik. Episode 6 stellt eine Zäsur in der bisher erzählten Lebensgeschichte dar, einen Moment der Selbstreflexion. Die Niederschrift von Interviews ist auch hier das Ausgangsmaterial für eine Show, in der die Gruppe über ihr privates Leben und die Erfahrungen von Live-Performances sinniert.
Das Nature Theater of Oklahoma hat also festgehalten, was jedes Mitglied eigentlich so mit seinem Leben anstellt. Und zieht Bilanz: Waren die letzten sechs Jahre gewinnbringend? Welche Opfer wurden erbracht? Welcher Schaden angerichtet? Wie geht es weiter? Episode 6 basiert auf Gesprächen, die in den letzten zwei Jahren geführt wurden, als die Gruppe mit „Life and Times“ auf Tour war. Die Uraufführung in Graz – eine performative Familienaufstellung, so bizarr und chaotisch wie das Leben selbst.
Episodes 4.5 & 5 Produktion Nature Theater of Oklahoma Koproduktion steirischer herbst, Berliner Festspiele/ Foreign Affairs, HAU Hebbel am Ufer, Norfolk & Norwich Festival & French Institute Alliance Française (FIAF) als Teil vom Crossing the Line Festival 2013
Episode 6 Produktion Nature Theater of Oklahoma & steirischer herbst Koproduktion Künstlerhaus Mousonturm Gefördert durch Andrew W. Mellon Foundation Residenzen bei Berliner Festspiele/ Foreign Affairs & HAU Hebbell am Ufer
Pressestimmen
Allein für ihre Selbstironie muss man sie lieben – auch vier Stunden lang. Im Publikum gab es beim begeisterten Applaus viele nasse Augen – man hatte Tränen gelacht. Der Standard, 04/10/2014
So spannend kann die Normalität sein. Salzburger Nachrichten, 06/1072014
Zum Beispiel brachte das 2007 beim herbst quasi entdeckte Nature Theater of Oklahoma mit der Fortsetzung seines monumentalen Zyklus "Life and Times" einen selbstreflexiven Aus- und Rückblick auf seine Kunst, schlechten Geschmack so lange ernsthaft zu zelebrieren, bis alle Ironie kondensiert ist und großes Entertainment bleibt. Yeah! Theater der Zeit, Dez. 2014
Daten und Fakten
Uraufführung
Do 02/10, Fr 03/10 &
Sa 04/10, 19.30
230’ mit Pause
Episodes 4.5 & 5 Regie und Konzept Pavol Liska & Kelly Copper Telefongespräch mit Kristin Worrall Musik Daniel Gower (4.5 & 5) & Robert M. Johanson (4.5) Keyboards Daniel Gower Gesang Julie LaMendola & Robert M. Johanson Design Peter Nigrini Dramaturgie Florian Malzacher Produktion Dany Naierman
Episode 6 Regie und Konzept Pavol Liska & Kelly Copper Mit Gesprächen von Ilan Bachrach, Elisabeth Conner, Gabel Eiben, Daniel Gower, Anne Gridley, Robert M. Johanson, Matthew Korahats, Julie LaMendola, Alison Wetsgall & Kristin Worrall Mit Ilan Bachrach, Elisabeth Conner, Gabel Eiben, Robert M. Johanson & Kristin Worrall Musik Lumberob Keyboards Kristin Worrall Design Peter Nigrini Tontechnik Daniel Gower Produktion Dany Naierman