Maria Hassabi

Premiere

  • 100%Tableau Vivant
Wenn sich der Vorhang bei der Premiere öffnet, dann werden fünf Performer – getaucht in grelles, weißes Licht – erscheinen, um die Langsamkeit neu zu entdecken. In den letzten Jahren hat sich die in Zypern geborene und in New York lebende Choreografin und Performerin Maria Hassabi mit dem Verhältnis zwischen dem Körper und seiner bildlichen Darstellung beschäftigt. Mit Betonung der skulpturalen Qualitäten von Körperlichkeit und einer gnadenlosen Zerdehnung von Zeit nimmt „Premiere“ beinahe die Gestalt eines Tableaus vivant an, das sich ständig verändert – und damit sehr ungewöhnliche Momente der Überraschung bereithält.
Welche Erwartungen sind an eine Premiere geknüpft, das erste Aufeinandertreffen von Werk und Öffentlichkeit? Erst durch die Erwartungshaltung der Besucherinnen und Besucher wird für Hassabi der kreative Akt zu einem Kunstwerk. Damit spielt sie, wenn sie für die unglaublich langsamen, zugleich komplex angelegten und parallel inszenierten Solos der Performer alle Konzentration der Besucher beansprucht – erst die Aufmerksamkeit der Premierengäste verleiht dem Ereignis seine Kraft.
„Premiere“ ist nicht nur eine Meditation über Veränderung und ein Spiel mit Erwartungen, sondern auch eine Konfrontation von Privatheit und Öffentlichkeit, Zerbrechlichkeit und Prestigeträchtigkeit, Prozess und Produkt. Dass Maria Hassabi 2013 an der 55. Biennale in Venedig teilnahm, unterstreicht die Verankerung und Bedeutung ihrer Arbeiten im Kontext der bildenden Kunst.
Koproduktion steirischer herbst, The Kitchen, Performa as part of Performa 13, Kunstenfestivaldesarts, Kaaitheater & Dance4
Mit Unterstützung durch Lower Manhattan Cultural Council’s Extended Life Program
Gefördert durch MAP Fund, Jerome Foundation, LMCC Manhattan Community Arts Fund & Mertz Gilmore Foundation’s Late-Stage Production Stipends
Residenzen bei Kaaitheater, Pa-f & Mount Tremper
Kopräsentation NXTSTP, unterstützt
durch das Kulturprogramm der Europäischen Union

Pressestimmen

Versuche über die Langsamkeit und über die Erwartungshaltungen von Kunstkonsumenten sind keine Novitäten im Performance-Diskurs: Reizvoll sind sie aber immer wieder.
Die Presse, 29/09/2014

Wenn die genialen Körperkünstler am Ende die Zuseher direkt anstarren, hat man sich in der neu erlernten Langsamkeit gemütlich eingerichtet.
Kleine Zeitung, 29/09/2014

"Premiere" bietet im steirischen herbst 70 Minuten radikale und weihevolle Entschleunigung auf der Bühne und damit auch viel Möglichkeit zur (Selbst-)Beobachtung. (...) Der Grazer Dom im Berg wird zu einer Klausur für ein in Zeiten der Bilderflut und Allzeit-Tonbeschallung ungewöhnliches Wahrnehmungserlebnis.
Salzburger Nachrichten 29/09/2014

Und dass die eine oder andere Frage offen bleibt, tut der nachhaltigen Wirkung dieser Arbeit auch keinen Abbruch – nicht zuletzt getragen von der feinen Bewegungsqualität und der Bühnenpräsenz jedes Einzelnen.
tanz.at, 30/09/2014
Maria Hassabi: Premiere

Daten und Fakten

Erstaufführung im deutschsprachigen Raum

Sa 27/09, 19.30 & So 28/09, 17.30
70'

Dom im Berg

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18 / 12 €
Karte kaufen


Talk nach der Vorstellung am So 28/09

BusBahnBim

Credits

Von Maria Hassabi
Mit Biba Bell, Hristoula Harakas, Maria Hassabi, Robert Steijn & Andros Zins-Browne
Dramaturgie Scott Lyall
Ausstattung threeASFOUR
Tondesign Alex Waterman
Lichtdesign Zack Tinkelman & Maria Hassabi
Assistenz Produktion Meghan Finn & Kate Ryan

wukonig.com
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