Liquid Assets

Nach der Transformation des Kapitals

16% Zeitungen
58% Finanz
20% Cash-flow
6% Lehman Brothers
Im Rückblick, heißt es, klären sich die Verhältnisse. Was im Moment von der Wucht der Ereignisse überdeckt werde, würde später sichtbar: Ursachen, Gründe, Zusammenhänge, Schuldige. Aber stimmt das auch? Sind wir heute etwa, fünf Jahre nach Ausbruch der größten Finanz- und Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit, wirklich schlauer geworden? Haben wir die Pathologien verstanden, die eine Allianz aus Demokratie und Marktwirtschaft zu entfesseln vermag, wie wir sie nach dem Fall der Mauer für naturgegeben und alternativenlos zu halten gelernt haben? Haben wir den financial turn mit all seinen Konsequenzen, seinen verheerenden Folgen für die globale Ökonomie, aber auch für Demokratie und Menschenrechte wirklich begriffen, diese dramatische Verschiebung des Verhältnisses von Real- zu Finanzwirtschaft, in der Werte, konkret wie abstrakt, in Sekundenbruchteilen geschaffen und wieder vernichtet werden? Wissen wir, wie wir da wieder rauskommen?
Warum aber ist ein Ende der Misere dann nicht in Sicht? Warum ziehen wir nicht einmal aus der schieren Gewalt, die mit dem globalen Finanzkapitalismus verbunden ist, klare Konsequenzen? Und warum scheinen uns – trotz all der Experten, die uns in Talkshows und an Runden Tischen ständig die Welt erklären – die Worte zu fehlen, wenn wir versuchen, kurz und knapp zu sagen, wie uns geschieht?
Es sind diese Mysterien, die Unsagbarkeiten und Unklarheiten, die Opazitäten und die dunklen Flecken eines Wirtschafts- und Finanzsystems, das sich nicht mehr selbst erklärt, mit denen sich die Arbeiten dieser international ausgerichteten Ausstellung „Liquid Assets“ beschäftigen. Um mit den Mitteln der Kunst die Geheimnisse und Logiken frei fließender globaler Kapitalströme zu erforschen, um vielleicht ein wenig besser zu verstehen, wie Geld und Schuldenmoral zwischenmenschliche Beziehungen zu prägen und deformieren vermögen.

Der Katalog „Liquid Assets“ (Mousse Publishing) mit Texten von Katerina Gregos, Luigi Fassi & Christian Marazzi und Beiträgen aller teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler wird am 20/09 veröffentlicht.

Ausstellungseröffnungen

Kuratorendialoge

Geführte Rundgänge

Konferenz, 04/10 - 06/10
"Liaisons dangereuses
Die Suche nach emanzipatorischen Alternativen in Zeiten der Ungewissheit"

herbst remixed. Videoimpressionen zur Ausstellung.
Luigi Fassi und Katerina Gregos zu "Liquid Assets".


Ergänzendes Filmprogramm:

03/11/2013, 14.00
Detropia, 2012
von Rachel Grady & Heidi Ewing
Screening und Gespräch mit Craig Atkinson (Produzent und Filmemacher), Luigi Fassi (steirischer herbst)

17/11/2013, 14.00
The Brussels Business, 2012
von Fritz Moser & Matthieu Lietaert
Screening und Gespräch mit Sandro Droschl (Künstlerhaus. Halle für Kunst und Medien), Fritz Moser (Regisseur), Luigi Fassi (steirischer herbst)

24/11/2013, 14.00
Prud’homme, 2010
von Stéphane Goël
Screening und Gespräch mit Stéphane Goël (Regisseur), Luigi Fassi (steirischer herbst), Anton Lederer (< rotor >)

Mit Alessandro Balteo Yazbeck (DE/VE) & Media Farzin (US/IR), Eric Baudelaire (FR/US), James Beckett (NL/ZA), Alain Bornain (BE), Danilo Correale (IT), Marianne Flotron (NL/CH), Zachary Formwalt (NL/US), Alexandros Georgiou (GR), Goldin+Senneby (SE), Núria Güell (ES), Jan Peter Hammer (DE), David Harvey (US/GB), Kennedy Browne (IE), Gustav Metzger (GB/DE), Anetta Mona Chisa (RO) & Lucia Tkacova (SK), Oliver Ressler (AT), Salinas & Bergman (US/NO), Visible Solutions (EE), Wooloo (DK)

Kuratiert von Luigi Fassi (AT/IT) & Katerina Gregos (BE/GR)
Auftragswerk steirischer herbst
Mit Unterstützung durch Danish Arts Council, Estonian Ministry of Culture, Estonian Cultural Endowment, mondriaan fund, Office for Contemporary Art Norway & Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung
Projektsponsor hs art service austria

Daten und Fakten

20/09 - 01/12

20/09 - 13/10
Do - Sa 14.00 - 24.00
So 14.00 - 21.00

14/10 - 01/12
Do 12.00 - 20.00
Fr - So 12.00 - 18.00

Fr 20/09, 17.30
Eröffnung mit Goldin+Senneby

Führungen
Do 26/09, Do 03/10 & Do 10/10, 21.30
jeweils sonntags
22/09 - 01/12, 16.00

Ex-Zollamt / Halle

5 / 3 €

Lange Nacht der Museen


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