Theater im Bahnhof / Gaststubentheater Gößnitz (AT)

Operation Wolfshaut

Eine Rekonstruktion

50% Theater
27% Land
23% Gasthaus
„Operation Wolfshaut“ ist der Versuch einer theatralen Dorfsoziologie am Beispiel eines gescheiterten Probenprozesses. Zwei Theatermacherinnen kommen aufs Land, um mit Zeitzeugen Interviews über die Nachkriegszeit zu führen. Die Gespräche erinnern sie an den Roman „Die Wolfshaut“, in dem der Autor Hans Lebert die Mechanismen kollektiver Verdrängung im Nachkriegsösterreich beschreibt.
Inspiriert von den Interviews wie von der Atmosphäre des Romans, beginnen sie einen Probenprozess, der aufgrund von Auffassungsunterschieden abgebrochen wird. Der Abend des Theaters im Bahnhof und des Gaststubentheaters Gößnitz ist das Making-of dieses Prozesses.
Das Interesse der beiden Theatermacherinnen gilt dem Dorf, dem Spiel zwischen einer Gruppe und Außenstehenden, Männer- und Frauenbildern sowie Hackordnungen und Atmosphären. Es gibt eine Auseinandersetzung mit der Unterschiedlichkeit von vordergründig Gleichem.
Das Dorf als Phänomen interessiert die beiden aber auch im Hinblick auf ihr Leben in der Stadt, die in bestimmten Vierteln eine „Verdörferung“ erlebt.
Das sogenannte Grazer Annenviertel, ihr Arbeits- und Lebensort, hat dorfähnliche Strukturen, lediglich das Selbstverständnis ist ein anderes.
Die Darstellerinnen und Darsteller der ländlichen Gruppe werden von ihnen immer wieder aufgefordert, mit freier Improvisation Motive und Rituale eines Dorfes nachzuvollziehen, dabei kommt man der eigenen Realität oft ein bisschen zu nahe. Unsicherheit entsteht.
Die Beschäftigung mit einem Dorf und einem dunklen Geheimnis fördert Mechanismen des Verdrängens und der kollektiven Abwehr zutage, die auch in der Probensituation zunehmend eine Rolle spielen. Die Kultur des Vermeidens erfasst sowohl Gruppe als auch die Theatermacherinnen aus der Stadt, gewisse Kräfte wirken also immer weiter.
herbst remixed. Videoimpressionen zum Projekt.
Theater im Bahnhof "Time to get ready for love", steirischer herbst 2011


Regie Ed. Hauswirth
Mit Andreas Gößler, Pia Hierzegger, Elisabeth Holzmeister, Markus Kohlbacher, Eva Maria Krammer, Helene Krammer, Andreas Schmidt & Klaus Schmidt-Puffing
Ausstattung, Bild und Ton Johanna Hierzegger
Produktion Christina Romirer

steirischer herbst
Dramaturgie Veronica Kaup-Hasler
Leitung Produktion Dominik Jutz
Produktion Jakob Schweighofer
Koproduktion steirischer herbst, Theater im Bahnhof & Gaststubentheater Gößnitz
In Kooperation mit Theaterland Steiermark / Volkstheater 2.13

Daten und Fakten

Uraufführung

Do 03/10, 20.15 Gasthof Grabenmühle / Maria Lankowitz
8 €
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Fr 04/10, 20.15
Gasthaus Steirer / Afling
8 €
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Fr 11/10, 20.15
Gasthof Acham / Edelschrott
Shuttleservice: 18.30
Treffpunkt: Ex-Zollamt / Haltestelle
Talk im Anschluss an die Vorstellung
8 €
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Sa 12/10, 15.00
Gasthaus Neuhäusl / Hirschegg
8 €
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120’ (inkl. Pause)





In deutscher Sprache

Weitere Spieltermine:
//theater-im-bahnhof.com
//gaststubentheater.at





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